Nach den ersten formalen Erledigungen stellt sich in einem Trauerfall recht schnell die Frage nach der Bestattungsart bzw. dem Ort der letzten Ruhe. Hat der Verstorbene keine Wünsche geäußert, ist es an den Hinterbliebenen, eine passende Bestattungsform auszuwählen. Grundsätzlich muss sich zunächst für eine Feuer- oder Erdbestattung entschieden werden. Bei der Erdbestattung wird klassisch auf einem kommunalen oder kirchlichen Friedhof beerdigt, die Feuerbestattung lässt eine Bestattung auch an anderen Orten zu.

Erdbestattung

Die Erdbestattung, bei der der Verstorbene in einen Sarg gebettet, in diesem verabschiedet und beigesetzt wird, ist die traditionellste Form der Bestattung. Klassischerweise begleiten die Trauergäste den Sarg zum Grab. Als Grabarten stehen Einzel- und Doppelgräber sowie Reihen- und Wahlgräber zur Verfügung.

Grabarten für Särge

Bei den Grabstätten unterscheidet man zwischen einem Reihengrab und einem Wahlgrab. Gegen eine Gebühr erwirbt man für einen bestimmten Zeitraum ein Nutzungsrecht.

 
Reihengrab (Stadt Gießen und alle Vorortfriedhöfe)
Reihengrabstätten sind Grabstätten für Erdbeisetzungen, die der Reihe nach belegt und erst im Todesfalle für die Dauer der Ruhefrist des zu Bestattenden abgegeben werden.
Die Ruhefrist beträgt hier 25 Jahre.
In jeder Reihengrabstätte darf grundsätzlich nur ein Leichnam beigesetzt werden.
 
Wahlgrab (Stadt Gießen und alle Vorortfriedhöfe)
Wahlgrabstätten sind Grabstätten, an denen auf Antrag ein Nutzungsrecht für die Dauer von 30 Jahren (ab 1.1.2010) verliehen und deren Lage gleichzeitig mit dem Erwerber zusammen bestimmt wird (Wahlmöglichkeit).
Wahlgrabstätten können schon vor Eintritt eines Todesfalles erworben werden, wenn der Erwerber das 65. Lebensjahr überschritten hat.
Es werden ein- und mehrstellige Wahlgrabstätten eingerichtet. In jeder Grabstelle dürfen ein Leichnam und mehrere Urnen beigesetzt werden.
Auf dem Neuen Friedhof besteht die Möglichkeit, eine Grabstätte in einer Abteilung mit oder in einer Abteilung ohne Gestaltungsvorschriften zu wählen. Ferner gibt es Grabstätten in besonderer Lage bzw. unter Denkmalschutz stehende Abteilungen.

Selbstverständlich umfasst unser Tätigkeitsbereich nicht nur den Bereich der Gießener Friedhöfe, sondern generell auch alle außerhalb liegenden oder entfernteren Friedhöfe. Hier werden die Gebühren sowie Nutzungsrechte von den jeweiligen Friedhofsämtern geregelt.

Feuerbestattung

Die Trauerfeier kann vor der Einäscherung mit Sarg oder auch zu einem späteren Zeitpunkt mit der Urne stattfinden. Für die Kremation ist eine besondere Willenserklärung des Verstorbenen hilfreich, sie kann jedoch auch von den Angehörigen verfügt werden.

Für eine Urne gibt es verschiedene Beisetzungsmöglichkeiten. Neben den traditionellen Grabstätten bieten einige Friedhöfe auch Kolumbarien, d. h. pflegefreie Urnenwände oder -stelen an. Außerdem können Urnen auf See und in Wäldern bestattet werden.

Grabarten für Urnen

Urnenreihengrabstätte (Stadt Gießen und alle Vorortfriedhöfe)

Urnenreihengrabstätten sind Aschenstätten, die der Reihe nach belegt und erst im Todesfall für die Dauer der Ruhefrist zur Beisetzung einer Aschenkapsel abgegeben werden.

Die Ruhefrist beträgt hier 25 Jahre.

 

Urnenwahlgrabstätte (Stadt Gießen und alle Vorortfriedhöfe)

Urnenwahlgrabstätten sind Aschenstätten, an denen auf Antrag ein Nutzungsrecht für die Dauer von 30 Jahren (ab 01.01.2010) verliehen und deren Lage gleichzeitig mit dem Erwerber zusammen bestimmt wird (Wahlmöglichkeit).

Auf dem Neuen Friedhof werden Abteilungen mit und Abteilungen ohne Gestaltungsvorschriften eingerichtet, auf den Vorortfriedhöfen sind die Abteilungen immer ohne Vorschriften.

Anonyme Bestattung

Die anonyme Urnenbeisetzung erfolgt auf einem extra ausgewiesenen Gräberfeld, dem Urnengemeinschaftsfeld. Dieses Gräberfeld gibt es nur auf dem Neuen Friedhof Gießen, nicht auf den Vorortfriedhöfen. Hier wird die Urne in einem Rasengrab beigesetzt. Es ist weder ein Grabschmuck noch ein Grabstein zugelassen. Grabpflegekosten entfallen hier.

In der Mitte des Gräberfeldes steht ein Gedenkstein, an dem man eventuell Blumen etc. ablegen kann.

 

Naturbestattung

Letzte Ruhe unter einem Baum im Einklang mit der Natur. Vermutlich eine schöne Vorstellung für Naturfreunde. Waldfriedhöfe bieten letzte Ruhestätten in ausgewählten Waldgebieten. Hier übernimmt die Grabpflege die Natur. Ein Baum oder Ruhebiotop kann häufig im Vorfeld ausgewählt werden und später mit einem kleinen Hinweisschild markiert werden. In den meisten Bestattungswäldern finden sich Andachtsplätze, an denen eine Trauerfeier stattfinden kann. Gerne informieren wir Sie umfassender über diese naturnahe Bestattungsart und wo in unserer Region eine Baumbestattung möglich ist.

Naturbestattungen in Gießen und Umgebung

Der RuheForst® Vogelsberg/Laubach liegt in einem herrlichen, leicht zu erreichenden Laubwaldgebiet.

www.vogelsberger-ruheforst.de

 

Der 2011 eröffnete RuheForst® Marburger Land/Germershausen liegt in einer sanft hügeligen Landschaft zwischen Marburg und Gießen in der Nähe des Dorfes Oberweimar.

www.marburgerland-ruheforst.de

 

Der FriedWald® Lich zwischen Wetterau und Vogelsberg ist ein sehr gut begehbarer Bestattungswald mit einem zentralen Andachtsplatz.

www.friedwald.de/waldbestattung-lich

 

Seit 2013 werden im Bestattungswald Schiffenberg in Gießen Baumbestattungen durchgeführt.

https://www.giessen.de/Leben/Friedh%C3%B6fe-Bestattungswesen/Bestattungswald/

 

Wichtiger Hinweis: Im Bestattungswald Schiffenberg sind keine freien Grabstellen mehr verfügbar. Es wird lediglich noch an Bäumen bestattet, deren Nutzungsrechte bereits erworben wurden.

Seebestattung

Wer zeitlebens eine enge Beziehung zum Meer hatte, wünscht sich vielleicht am Ende eine Seebestattung. An der Urnenbeisetzung auf See können die Angehörigen teilnehmen. Die Urne wird im Salon des Schiffs aufgestellt. Auf Wunsch bestellen wir einen dekorativen Blumenschmuck für die Urne. Die spezielle Seeurne zersetzt sich nach kurzer Zeit und gibt die Asche dem Meer frei.
 
Seebestattungen sind in Nord- und Ostsee sowie auf anderen Meeren möglich. An der Beisetzungsstelle angekommen, hält der Kapitän eine Ansprache und übergibt nach seemännischem Brauch die Urne dem Meer. Später bekommen die Angehörigen einen Auszug aus dem Schiffstagebuch über die Position der Urnenversenkung ausgehändigt.
 
Nähere Informationen erhalten Sie über uns oder unseren Partner „Deutsche See-Bestattungs-Genossenschaft e. G“

Diamantbestattung

Ein Erinnerungsdiamant ist ein Symbol der Verbundenheit und der Wertschätzung gegenüber einem geliebten Menschen. Mit diesem Schmuckstück besteht die Möglichkeit, den Verstorbenen über den Tod hinaus nicht nur im Herzen, sondern auch physisch bei sich zu tragen.
 
Um eine Diamantbestattung durchführen zu können, wird die Asche (oder auch eine geringe Menge an Haaren) benötigt. Daraus wird bei unserem Partnerunternehmen in der Schweiz der restliche Kohlenstoff extrahiert, welcher dann zunächst in Graphit umgewandelt und später zu einem Diamanten transformiert wird. Die verbliebene Asche wird dann in der Schweiz anonym beigesetzt.

www.algordanza.com